Wir sind als Gesellschaft in den letzten Jahren zugegebenermaßen ziemlich internetsüchtig geworden. Auch auf Reisen im Ausland sind Smartphones, Tablets oder Laptops zum unabdingbaren Begleiter mutiert: Wir nutzen sie, um Bilder von der Reise zu posten, Serien zu streamen oder einfach, um mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben.
Wer länger verreist oder beispielsweise in einem Camper unterwegs ist, benötigt stabiles Internet fürs Ausland. Dann möchte man nicht nur aufs eigene Handy angewiesen sein.
Ein portabler Hotspot ist hier die Lösung – das ist ein Gerät, welches mithilfe des Handynetzes ein Wlan Netzwerk für die Umgebung aufbaut.
So ein eigenes Wlan ist meist auch deutlich zuverlässiger als ein öffentliches Netzwerk, wo man erst einmal nach dem Passwort fragen muss.
- Aber wie funktioniert Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland eigentlich genau?
- Was muss man bei einem mobilen Router beachten?
- Wir klären im folgenden Ratgeber umfassend zum Thema auf.
- Am Ende wirst du wissen, wie du zu deinem Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland kommst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Wlan?
Als “Wlan” wird ein drahtloses Funknetz für die Datenübertragung bezeichnet.
Zu einem Wlan Netzwerk gehört immer einerseits ein passender Router und andererseits Geräte, die sich mit diesem Router verbinden.
Ein Wlan Router kann auch die eigene Internetverbindung an die Geräte weitergeben, die mit dem Router verbunden sind.
Wie der Wlan Router mit dem Internet verbunden wird, hängt von der gewünschten Methode ab.
Neben klassischen DSL-Verbindungen gibt es auch die Verbindung über mobiles Internet. In diesem Zusammenhang spricht man dann von einem mobilen Wlan Router.
Um ein Endgerät (Smartphone, Tablet, Laptop, etc.) mit einem Wlan Netzwerk zu verbinden, sind nur wenige Schritte nötig.
Zuerst werden die Einstellungen geöffnet und der Tab “Wlan” ausgewählt.
Nun tippt man auf das gewählte Netzwerk und gibt anschließend das Passwort ein.
Das Passwort steht in den meisten Fällen auf der Rückseite des Routers.
Möchte man das Gerät mit einem öffentlichen Netzwerk (etwa in einem Café) verbinden, fragt man am besten den Kellner nach dem Passwort.
Wie kann man Wlan “mitnehmen”?
Um Wlan mitnehmen zu können, ist ein mobiler Wlan Router notwendig.
Dieser verbindet sich im Gegensatz zu einem stationären Router nicht per DSL oder Kabel mit dem World Wide Web, sondern per mobilem Handynetz.
Dank LTE und 5G ist Mobilfunk in vielen Regionen der Erde sogar deutlich schneller als herkömmliches Internet per Draht.
Eigentlich sind nur zwei Schritte nötig, um Wlan für eine Reise ins Ausland mitnehmen zu können:
- Mobilen Wlan Router aussuchen und kaufen
Im ersten Schritt geht es darum, sich einen portablen Wlan Router zu besorgen. Das ist ein Gerät, in welches eine SIM eingelegt wird. Nach dem Einschalten verbindet sich ein mobiler Router mit dem Mobilfunknetz und erstellt anschließend ein Wlan Netzwerk für die Umgebung.
Wir empfehlen hierzu einen Blick in unseren Top 5 Mobile Wlan Router Vergleich. - Tarif aussuchen
Nun wird ein passender Tarif ausgesucht. Bei der Auswahl des Tarifs muss man jedoch darauf achten, dass das Datenkontingent auch im Ausland gilt.
Innerhalb der EU ist das ziemlich einfach: Die allermeisten Tarife können im EU-Ausland zu den gleichen Konditionen genutzt werden wie Zuhause. Für Reisen innerhalb der EU empfehlen wir unseren Vergleich für mobiles Internet.
Außerhalb der EU sollte man am besten im bereisten Land nach einer passenden SIM zum Surfen suchen. Diese wird man nur innerhalb dieses Landes zu den besten Konditionen erhalten.
Ein Reiserouter bietet gleich mehrere Vorteile: Er ist klein, portabel, verfügt über einen integrierten Akku und er kann überall dort ein Wlan Netzwerk aufbauen, wo es mobiles Internet gibt.
Nachteilig ist, dass es in vielen Ländern der Erde keine richtigen Flatrate-Tarife im Bereich des mobilen Internets gibt. Somit hat man nur ein begrenztes Datenvolumen. Ist dieses aufgebraucht, wird die Geschwindigkeit entweder gedrosselt oder man zahlt drauf.
Wie wird ein mobiler Router eingerichtet?
Die Einrichtung eines mobilen Routers ist ziemlich unkompliziert.
Mobile Router haben hier einen großen Vorteil gegenüber klassischen DSL-, bzw. Kabel-Geräten.
Alles, was man für die Verbindung eines mobilen Wlan Routers braucht: Erstens eine passende SIM-Karte mit Tarif und zweitens Strom, um den internen Akku des Routers aufzuladen.
Nachdem die SIM in den Router eingelegt wurde, kann das Gerät das erste Mal gestartet werden. Nahezu alle mobilen Router verbinden sich dann automatisch mit dem Mobilfunknetz.
Nach wenigen Minuten kann dann mit einem externen Gerät – etwa mit einem Tablet oder Laptop – auf diese Wlan Verbindung zugegriffen werden. Der Standard-Name und das Standard-Passwort befinden sich auf der Hinterseite des Routers.
Um Einstellungen zu verändern, wird das Webinterface des Routers aufgerufen. Die Adresse dafür ist auch auf der Rückseite angeschrieben. Sie lautet oft 10.0.0.138 oder 192.168.0.1.
Gibt es spezielle Datentarife fürs Ausland?
Wer Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland sucht, ist oft besser mit einem reinen Reise-Tarif beraten.
Das sind spezielle Tarife, die für Vielreisende gemacht sind – etwa digitale Nomaden, die ständig unterwegs sind und daher nicht einen Tarif für ein einzelnes Land kaufen möchten.
Renommierte Anbieter für weltweites Surfen:
Die hier genannten Unternehmen bieten Datentarife für bestimmte Weltregionen oder für bestimmte Länder an.
Wer beispielsweise nach Thailand reist, findet bei GlocalMe und TravelSIM sowohl Tarife für ganz Asien, als auch nur für Thailand.
Während man bei GlocalMe auch ein bestimmtes Gerät für die Einwahl ins Internet braucht (spezieller mobiler Router), gibt es bei TravelSIM frei einsetzbare SIM-Karten für die Verwendung in einem mobilen Router eigener Wahl.
Bevor man sich für einen der speziellen Datentarife fürs Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland entscheidet, empfiehlt sich eine tiefergehende Recherche.
Oft findet man auf den zweiten Blick nämlich günstigere Tarife als beim ersten Anlauf, denn die Angebotsvielfalt ist groß – primär für viel bereiste Länder Asiens oder Europas.
Datenroaming im Ausland
Wer mit dem heimischen Datentarif im Ausland surfen möchte, muss etwaige Roaming-Bestimmungen beachten.
2017 hat die Europäische Union die meisten Roaming-Kosten gekippt. Das Ziel dieses Vorhabens: Bürger der Europäischen Union sollen in jedem anderen EU-Land so telefonieren und surfen können, wie sie es Zuhause auch tun.
Außerhalb der EU gelten diese Regeln natürlich nicht. Hier muss man mit teils saftig hohen Kosten rechnen, wenn man über den Tarif von Zuhause ins mobile Internet einsteigt.
Situation innerhalb der EU
Im Jahr 2017 wurde die “Roam like at home”-Policy der EU vorgestellt.
Damit entfallen für die meisten Bürger alle Roaming-Kosten, die es früher noch gab.
Reiste man etwa früher von Deutschland nach Kroatien und nutzte dort die mobilen Daten oder telefonierte, so kamen ziemlich schnell hohe Kosten auf einen zu. Um das zu verhindern, wurde diese “Roam like at home”-Regel eingeführt.
Wer heute aus einem EU-Land in ein anderes EU-Land reist, hat die gleichen Freiminuten und Frei-SMS, wie Zuhause.
Bei Daten – und somit auch bei einem Tarif für Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland – ist es etwas komplizierter.
Hat man etwa einen Unlimited-Tarif für mobile Daten, so hat man im EU-Ausland keine unlimitierten Daten. Doch die Fair-Use-Policy sorgt dafür, dass man ein “genug großes” Datenvolumen hat. Was das genau bedeutet, ist von Tarif zu Tarif unterschiedlich geregelt.
Wer beispielsweise in Deutschland ein inkludiertes Datenvolumen von 30 GB hat, kann davon in der EU meist 10 oder 15 nutzen.
Außerdem gilt diese EU-Regel auch dann nicht, wenn man sich mehrere Monate nacheinander (etwa 4 Monate oder mehr) im EU-Ausland befindet. Sie ist also wirklich nur für Reisen anzuwenden – im Zeitraum von einigen Wochen.
Ausnahmen der EU-Roaming-Verordnung:
- Bestimmte Tarife
- Surfen an Bord von Schiffen oder Flugzeugen
- Bestimmte Begrenzungen durch Mobilfunkanbieter
Situation außerhalb der EU
Wer in ein Land außerhalb der EU reist, sollte sich entweder eine der oben genannten Travel-SIM-Karten holen oder direkt im Reiseland einen neuen Prepaid-Tarif nehmen.
Außerhalb der EU kann surfen nämlich ziemlich schnell kostspielig werden, wenn man den Tarif von daheim nutzt.
Glaubt man aktuellen Informationen, muss man im Nicht-EU-Ausland zwischen 99 Cent und 35 Euro pro Megabyte berappen. Zur Einschätzung: Ein einziges Bild bei WhatsApp hat in den meisten Fällen mehr als 1 Megabyte.
Als besonders teure Länder gelten Australien, Brasilien, Vietnam, Indonesien, Thailand und China.
Um die Kostenfalle im Ausland zu vermeiden, sollte man beim eigenen Tarif die mobilen Daten komplett deaktivieren und dann eine spezielle Reise-SIM (siehe oben) oder eine SIM aus dem bereisten Land nutzen.
In vielen Ländern des Globalen Südens bekommt man große Datenpakete fast schon nachgeschmissen. Es lohnt sich deshalb, nach der Ankunft in ein Telekom-Geschäft zu gehen und sich nach günstigen Prepaid-Angeboten für Touristen zu erkundigen.
So eine SIM kann dann auch problemlos in einen mobilen Wlan Router eingesetzt und genutzt werden.
Schritt für Schritt: So bekommst du dein Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland
1. Reiseland bestimmen
Im ersten Schritt geht es darum, zu bestimmen, wohin man überhaupt reist.
Hierbei unterscheiden wir vordergründig zwischen Ländern innerhalb der Europäischen Union und Ländern außerhalb.
Außerdem ist die Reisedauer von großer Bedeutung – ein Unterschied ist zwischen kurzen Reisen (maximal 3-4 Wochen) oder längeren Reisen zu machen.
- Innerhalb der EU reicht bei kurzen Reisen die Nutzung des heimischen Tarifs. Dank der EU-Roaming-Verordnung kann man im Ausland auch kostenlos weitersurfen. Hierbei muss jedoch auf das Datenvolumen geachtet werden, denn dieses ist außerhalb des Heimatlandes weniger oder bei Unlimited-Tarifen stark begrenzt.
Prepaid-Tarife für Deutschland findest du in unserem Vergleichsrechner. - Bei längeren Reisen innerhalb der EU empfehlen wir fürs Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland einen Tarif aus dem Land, in welches du reist. In Kroatien bieten die Anbieter “Unlimited”-Tarife etwa schon ab 9,50 € an. Da SIM-Karten genormt sind, kann man die SIM aus dem Ausland auch normal im eigenen mobilen Wlan Router nutzen. Wichtig ist dabei, dass man auf die Größe der SIM achtet. Ist die SIM zu groß, kann sie notfalls mit einer Schere zurechtgeschnitten werden. Ist sie zu klein, nutzt man einen SIM-Adapter.
- Außerhalb der EU entscheidet man sich entweder für eine Reise-SIM (siehe oben) oder man nimmt einen Prepaid-Tarif bei der Ankunft. Den eigenen Tarif von Zuhause sollte man auf gar keinen Fall verwenden, denn dann tappt man schnell in eine Kostenfalle. Auch hier lohnt es sich aber, einen mobilen Router mitzunehmen.
Einen passenden Router findest du in unserer Vergleichstabelle.
2. Entscheiden, welche Art von Tarif es werden soll
Wie bereits oben erwähnt, hat man eigentlich drei Möglichkeiten.
Entweder nimmt man den Tarif von Zuhause mit, schnappt sich eine neue SIM im bereisten Land oder entscheidet sich für eine der Reise-SIM-Karten, die für Vielreisende gemacht sind.
Eine einfache Google-Suche – etwa “Bereistes Land + Daten SIM” – reicht aus, um Angebote für das jeweilige Urlaubsziel zu erhalten.
Wer einen Tarif für Deutschland und die Europäische Union sucht, wirft am besten einen Blick in unsere Vergleichsrechner.
Diese werden automatisch aktualisiert und bieten einen guten Überblick über aktuell empfehlenswerte Tarife:
- Vergleichsrechner für Datentarife mit Vertrag
- Vergleichsrecher für Prepaid-Datentarife
- Vergleichsrechner für 5G Datentarife
3. Tarif finden & bestellen
Oft lohnt es sich, bereits vor Reiseantritt die SIM zu bestellen.
So kann man schon im Vorhinein die SIM einsetzen und den Router konfigurieren.
Damit die SIM rechtzeitig ankommt, sollte man sich bereits einige Wochen vor der Abreise damit auseinandersetzen.
4. Mobilen Wlan Router besorgen
Nun muss ein mobiler Wlan Router her! Nur damit kann man nämlich das gewünschte Wlan Netzwerk für unterwegs aufbauen.
Beim Kauf gibt es einiges zu beachten – das Gerät sollte portabel sein, eine unkomplizierte Bedienung bieten und eine angemessene Akkulaufzeit liefern.
Weiters müssen auch aktuelle Datenübertragungsmethoden (LTE oder jetzt auch immer mehr 5G) unterstützt werden, um schnelle Geschwindigkeiten zu ermöglichen.
Die verbauten Komponenten unterscheiden sich von Gerät zu Gerät und von Hersteller zu Hersteller.
Wir empfehlen hierzu einen Blick in unsere Vergleiche und Bestenlisten:
- Mobile Wlan Router Top 5 Vergleichstabelle
- Startseite mit Top 3 mobilen Routern
- Mobile Wlan Router Bestseller
Für nahezu alle getesteten Produkte auf mobilewlanrouter.net haben wir auch Videos erstellt, in denen alle Vor- und Nachteile kompakt verpackt aufgezählt werden.
5. Router für die Reise vorbereiten
Damit das Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland auch funktioniert, muss der Router vorbereitet werden.
Dazu muss zuerst der Router ausgepackt und aufgeladen werden.
Anschließend wird die SIM eingesteckt.
Wenn die Größe sofort passt – perfekt. Falls die SIM zu groß ist, muss sie zurechtgeschnitten werden.
Falls die SIM zu klein ist, muss ein SIM-Karten-Adapter her. Bei den meisten mobilen Wlan Routern wird so ein Adapter mitgeliefert. Dann kann aus einer nano-SIM etwa eine micro- oder Standard-SIM werden.
Nachdem die SIM eingesetzt wurde, kann der Router eingeschaltet werden. Dann entsteht auch sofort ein Wlan Netzwerk. Die Standard-Zugangsdaten findet man auf der Rückseite des Geräts oder unter dem Akku, bzw. in der Bedienungsanleitung.
Um die Zugangsdaten zu ändern, muss das Webinterface geöffnet werden. Die IP-Adresse dafür befindet sich auch am Router angeschrieben – oder in der Anleitung.
Sobald dieser Schritt erledigt ist, kann’s losgehen: Das Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland ist bereit!
Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland: Fazit
Wie dieser Ratgeber gezeigt hat, gibt es viele Möglichkeiten fürs Wlan zum Mitnehmen fürs Ausland.
Neben der Nutzung eines Tarifs eines dort ansässigen Mobilfunkanbieters gibt es auch spezielle Reise-SIM-Karten – oder man nimmt innerhalb der EU einfach den Tarif von daheim mit.
Mithilfe eines mobilen Wlan Routers kann man überall ein eigenes Wlan Netzwerk aufbauen. Alles, was man dafür braucht: Eine passende SIM mit Tarif und einen aufgeladenen Akku.
Vor Reiseantritt sollte man sich ausführlich informieren und schon nach passenden Angeboten Ausschau halten.
Für den Kauf eines mobilen Wlan Routers empfehlen wir einen Blick in unsere Top 5 Vergleichstabelle.
Diese wird regelmäßig aktualisiert und gibt einen guten Überblick über 5 aktuell empfehlenswerte Geräte. Ein Klick genügt, um zum Testbericht mit Video zu kommen. Wir haben nämlich zu nahezu allen getesteten Produkten ein kleines Video mit den wichtigsten Vor- und Nachteilen erstellt.
Zusammengefasst lohnt es sich, ein eigenes Wlan auf Reisen mitzunehmen – vorausgesetzt, man entscheidet sich für den richtigen Tarif und den richtigen mobilen Router. Dann ist die eigene Verbindung zuverlässiger, sicherer und günstiger als öffentliche Hotspots.