VPN-Anbieter für China

VPN für ChinaEs ist noch nicht lange her, als wir in zwei Beiträgen erklärt haben, was ein VPN überhaupt ist und wieso ein VPN dabei helfen kann, deutsches Fernsehen im Ausland zu empfangen. Noch viel hilfreicher kann der richtige VPN-Anbieter sein, wenn man sich gerade in China befindet. In China wird bekanntlich alles zensiert und gesperrt, was nicht ins Konzept der Regierung passt. Das kann dann auch harmlose Seiten betreffen, die in Europa oder Amerika zum Alltag gehören.

Zwar hat es die Regierung bereits geschafft, gegen die meisten VPN-Anbieter vorzugehen. Es gibt jedoch eine kleine Gruppe von Unternehmen, die sich erfolgreich mit Tricks dagegen wehren. Auf deren Dienste vertrauen heute viele China-Touristen, die sich ihre westlichen Webseiten nicht nehmen lassen wollen.

In diesem Beitrag erfährst du, welche VPNs für China wir empfehlen und warum man für China überhaupt ein VPN benötigt. Außerdem: Die meistgestellten Fragen und Antworten zum Thema.

Warum braucht man für China einen VPN?

Bereits seit den 1990ern – also seit der Anfangszeit des Internets – ist man im Reich der Mitte bemüht, das Internet zu zensurieren und gewisse Teile für die Mehrheitsbevölkerung zu sperren. Die Leute sollen nur das sehen, was für die Regierung okay ist. Außerhalb Chinas, etwa in den USA, werden die Zensurmaßnahmen auch “Great Firewall of China” genannt. Das Ministerium für Staatssicherheit hat einen etwas pathetischeren Namen: “Projekt Goldener Schild”.

Bereits seit der Jahrtausendwende müssen alle Internetbetreiber die persönlichen Nutzerdaten der User an die Regierung aushändigen. In den folgenden Jahren verschärften sich die Zensurmaßnahmen immer mehr – im Jahr 2017 wurden beispielsweise alle Suchergebnisse von Pu, dem Bären, gesperrt, weil Blogger den Staatspräsidenten Xi Jinping mit Pu verglichen haben.

Heute sind viele (hierzulande beliebte) Webseiten gesperrt. Zu den gesperrten Inhalten zählen Google.com, Google Maps, WhatsApp, YouTube, Facebook, Wikipedia, Instagram, Twitter, Pinterest, SoundCloud, Flickr, usw.

China VPN

Da die Zensur meist mit einfacher Filterung und dem Blocken von IP-Adressen erreicht wird, kann man die Sperren mit einem VPN umgehen. Mittlerweile werden jedoch auch VPN-Protokolle eingeschränkt. Daher müssen die Anbieter immer neue Wege finden, die VPN-Sperren zu umgehen.

Tipp: Über die Webseite Comparitech  lässt sich überprüfen, ob eine Webseite in China gesperrt ist.

VPN für China: Anbieter, die in China funktionieren

NordVPN (Empfehlung)

NordVPN ChinaNordVPN kann zwar auf der ganzen Welt verwendet werden, für China werden jedoch spezielle Server genutzt.

Normalerweise sollte die Verbindung mit NordVPN klappen, wenn man sich mit der Windows- oder Mac-App verbindet. Es gibt jedoch Regionen in China, in denen bereits der Aufbau zu dem VPN-Service von NordVPN geblockt werden könnte.

Auch hier hat NordVPN eine Lösung: In den Einstellungen findet man den Punkt “Obfuscated Servers”, welcher speziell für Anwender aus China angeboten wird. Diese Server sind getarnt, werden ständig gewechselt und entziehen sich somit komplett der staatlichen Zensur.

Sobald man mit NordVPN verbunden ist, kann man alle sonst gesperrten Webseiten aufrufen. Außerdem wird bei NordVPN die Verbindung doppelt verschlüsselt. Für staatliche Institutionen ist es somit eigentlich unmöglich einzusehen, welche Seiten man aufruft. Das ermöglicht nahezu 100%-ige Sicherheit.

Mit NordVPN kann man bis zu 6 Geräte gleichzeitig nutzen. Kein anderer größerer Anbieter bietet eine so hohe Anzahl an simultan verbundenen Geräten.

NordVPN hat seinen Sitz in Panama, wo hohe Datenschutzregeln herrschen. Es werden gar keine Logs von Nutzern gespeichert und laut Anbieter-Angaben militärähnliche Verschlüsselungstechniken verwendet. Auch auf anderen Webseiten und Magazinen wird NordVPN als einer der zuverlässigsten VPN-Services für China erwähnt.

Aktuelles PureVPN Angebot:
PureVPN Angebot

Im folgenden Video erklären wir Geoblocking – und was man dagegen tun kann:

>> Alle Features von NordVPN auf der Anbieterseite ansehen >>

PureVPN

Auch PureVPN sollte in China funktionieren. Der China VPN von PureVPN hat laut Anbieter mehr als 80.000 verschiedene IP-Adressen, die ständig gewechselt werden. Da diese nicht öffentlich zugänglich sind, ist es für den Staat nicht möglich, alle zu sperren.

Außerdem kommen die verschiedenen IP-Adressen von PureVPN aus mehr als 140 verschiedenen Ländern.

Wie auch bei NordVPN wird bei PureVPN die Verbindung mit einer 256-Bit-Verschlüsselungsmethode gesichert.

Bitte beachte: Im Gegensatz zu NordVPN gibt es bei PureVPN keine Zweitlösung (Stichwort: Obfuscated Servers). Die Zuverlässigkeit dieses VPN-Anbieters ist in China also nicht so hoch wie beim oben vorgestellten Dienst.

PureVPN hat seinen Sitz in Hong Kong, einer Sonderverwaltungszone von China, die staatlichen Kontrollen nicht so sehr ausgesetzt ist, wie andere Regionen Chinas. Hier kann es aber jederzeit zu Verschärfungen kommen. Das sollte man im Auge behalten.

>> Alle Features von PureVPN auf der Anbieterseite ansehen >>

ExpressVPN

Zwar ist ExpressVPN verglichen mit den oben vorgestellten VPNs eher teuer, es bietet jedoch (zurzeit!) die gleiche Zuverlässigkeit wie NordVPN.

ExpressVPN hat eine extrem hohe Anzahl an Serverstandorten rund um den Globus, die jederzeit eine schnelle und lag-freie Verbindung ermöglichen. Auch das Streamen von Inhalten, wie zB. Netflix, ist mit ExpressVPN uneingeschränkt möglich.

Durch die vielen Nutzer in China kam ExpressVPN schon öfter ins Visier der Behörden, bis jetzt hat man sich jedoch immer erfolgreich gegen neue Gegenmaßnahmen abgewehrt. Den aktuellen Status erfährst du direkt auf der Webseite.

ExpressVPN hat seinen Sitz auf den britischen Virgin Islands. 2017 kam ExpressVPN in die Nachrichten, als sie türkischen Behörden keine Auskunft zu einem Kriminalfall im Zusammenhang mit der Ermordung eines russischen Botschafters geben konnten. Auch nachdem die Behörden den Server konfisziert haben, fanden sie keine Logfiles. Laut ExpressVPN ist das der beste Beweis dafür, dass nichts gespeichert wird.

>> Alle Features von ExpressVPN auf der Anbieterseite ansehen >>


FAQ: VPN für China

Welche Webseiten sind gesperrt?

Nahezu alle großen westlichen Social Networks und Video-, bzw. Filmseiten wurden gesperrt. Auch Blogs und Nachrichtenmagazine, in denen oft kritisch über China berichtet wird, werden früher oder später von der Firewall blockiert.

Als Tourist aus dem Westen ist normale Internetnutzung ohne einen China-VPN kaum möglich, schließlich sind essentielle Dinge, wie Facebook und Whatsapp, auch geblockt.

Wie bereits weiter oben erwähnt, kann man auf der Webseite von Comparitech überprüfen, ob eine Webseite gesperrt ist.

Mache ich mich mit der Nutzung eines VPN in China strafbar?

Seit dem neuen “Cybersicherheitsgesetz 2017” ist es verboten, einen ständigen VPN zum Surfen im “verbotenen Internet” zu verwenden. Bis heute wurde jedoch kein einziger Fall bekannt, in dem bei Nutzung eines VPN-Dienstes strafrechtliche Maßnahmen zum Einsatz kamen.

Da VPN-Verbindungen meist mit hohen Verschlüsselungsstufen einhergehen, fällt eine VPN-Verbindung auch nicht auf. Daher ist es für Behörden – egal in welchem Land – schwer bis gar nicht nachzuvollziehen, ob es sich um eine normale verschlüsselte Verbindung oder um eine VPN-Verbindung handelt.

Die größere Gefahr wäre, dass man beispielsweise in einem öffentlichen Café auf einer nicht autorisierten Webseite surft und jemand Wind davon bekommt.

Kann ich einen China-VPN auch auf dem Smartphone verwenden?

Wenn man im App Store nach “VPN” sucht, findet man in den meisten Ländern viele Apps der bekannten VPN-Anbieter. In China müssen die App Stores jedoch alle VPNs aus den Stores löschen. Daher ist es nicht möglich, einen VPN auf dem Smartphone zu nutzen – außer man lädt die App im Ausland herunter. Das müsste man aber im Einzelfall selber versuchen. Die Anbieter behaupten jedenfalls, das China-VPNs nur auf PCs oder Notebooks funktionieren.

Schützt mich ein VPN vor Spionage?

Einen VPN muss man sich wie einen großen Tunnel vorstellen, der alle Blicke von außen blockiert. Je höher die Verschlüsselungsstufe, desto dicker die Tunnelwände. Außenstehende, die keinen Zugriff zum VPN haben (zB. Internetbetreiber, Behörden, etc.) wissen somit nicht, mit welchem Server der Nutzer gerade kommuniziert und welche Daten heruntergeladen werden. Insofern schützt ein VPN sehr wohl vor Spionage.